Das „Unsterbliche Regiment“ in Nürnberg

Mehr als 1.000 in Nürnberg lebende russischsprachige Menschen versammelten sich am 9. Mai 2015 auf dem Südfriedhof in Nürnberg, um den über 5.000 dort begrabenen Gefallenen aus dem Zweiten Weltkrieg zu gedenken. Damals wurden viele Soldaten, vor allem aus Osteuropa und aus Russland, die in Gefangenschaft gerieten, nach Nazi- Deutschland verschleppt und in Konzentrationslagern zu schwerster Arbeit gezwungen. Gezeichnet von Hunger, Erschöpfung und Elend starben viele dabei und fanden ihre letzte Ruhe in Massengräbern mit bis zu 500 Menschen.

Die hiesigen Beamten konnten letztlich 40 Gefallene identifizieren und ließen ihre Namen in Steinplatten eingravieren, die nun die Gedenkstätte auf dem Friedhof zusammen mit Obelisken säumen. Ein 10-Meter-großes orthodoxes Kreuz wacht über die sterblichen Überreste der Gefallenen.

Die Prozession, die sich auf dem Friedhof zum Tag des Sieges versammelt hatte, bewegte sich ehrerbietig von einer Steinplatte und einem Obelisken zum nächsten, legte Blumen und Kränze nieder, gedachte der Soldaten, die ihr Land tapfer verteidigten und auch ihren eigenen Verwandten und Bekannten, die für ihr Vaterland gefallen waren.

Auf Initiative des Russisch-Deutschen Kulturzentrums Nürnberg brachten die Menschen Fotos der Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs aus den persönlichen Archiven mit und die Alten und Jungen, Männer und Frauen dankten ihnen im Stillen für ihren großen Verdienst. Auf diese Weise wurde auch Nürnberg Teil der Aktion „Unsterbliches Regiment“.

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